Am Donnerstag, den 28. Januar 2016 wurde die Ausstellung „Jüdische Spuren im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet“ im Prager Haus der nationalen Minderheiten eröffnet.
Der Einladung des Verbands der Deutschen Region Prag und Mittelböhmen folgten Gäste aus Diplomatie, Medien und Gesellschaft. Rund 30 Interessierte ließen sich in das komplexe und spannende Thema einführen. Einleitende Worte sprach der Präsident der Landesversammlung Martin Dzingel, bevor Karl W. Schubsky, Historiker und Autor der zweisprachigen deutsch-tschechischen Ausstellung, das Thema ausführlich vorstellte. Er erzähle von seiner jahrelangen Spurensuche im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Tschechien. Es sei ihm ein besonderes Anliegen, Missverständnisse aufzuklären und geschichtliche Wahrheiten aufzudecken, sagte Schubsky. Dazu gehöre auch, darauf hinzuweisen, dass nicht nur Deutsche das jüdische Erbe der Region geschädigt haben.
Zur Aufklärung trägt auch diese Ausstellung bei, die Karl W. Schubsky zusammen mit der Fotografin Irena Řeřichová gestaltete und in Deutschland und Tschechien vorstellt. In der ebenfalls zweisprachigen Begleitbroschüre zum Projekt, die zusammen mit demVerein „Europa in der Region“ entstand, erfährt man zudem, dass ein wichtiger Teilaspekt der Ausstellung ist, auf jene „zarten Pflänzchen“ der jüdischen Kultur hinzuweisen, die auch heute durchaus im Grenzgebiet blühen und gehegt werden müssen.
Die auf sechzehn Infotafeln nach Orten aufgeteilte Ausstellung mit vielen Detailinformationen zu Geschichte und Gegenwart konnte man bis zum 11.2.2016 täglich von 10 bis 18 Uhr im Haus der nationalen Minderheiten in Prag sehen.
Dieser Artikel erschien im LandesEcho. Autor: Tomáš Randýsek