Das Saazer Land – Eine Geschichte von Deutschen und Tschechen

Projekte 2017

Einen deutsch-tschechischen runden Tisch mit Filmpräsentation und anschließender Diskussion veranstaltete der Prager Verband am 8. November 2017 im Haus der nationalen Minderheiten.

Vor rund 50 Gästen fand am 8. November im Haus der nationalen Minderheiten die Prager Premiere der Dokumentation „Das Saazer Land – Eine Geschichte von Deutschen und Tschechen“ (Žatecko – Dějiny Čechů a Němců) statt. Der hundertminütige, zweiteilige Film geht inhaltlich auf die bewegte Regionalgeschichte der nordböhmischen Königsstadt Saaz (Žatec) ein. Veranstaltet wurde die Premiere von der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, dem Förderverein der Stadt Saaz und dem Verein der Deutschen in Prag. Auch das zweiköpfige Filmteam Sirius, welches die Dokumentation drehte, war aus Thüringen angereist. In Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden des Vereins der Landsleute und Freunde der Stadt Saaz, Petr Šimáček, und dem Vorsitzenden des Fördervereins der Stadt Saaz, Otokar Löbl, die sich ebenfalls unter den Premierengästen befanden, entstand die deutsch-tschechische Koproduktion innerhalb von drei Jahren. Petr Šimáček half bei der Dokumentation als Regieassistent, während Otokar Löbl als Co-Autor für das Drehbuch und die Begleittexte zuständig war. Finanziert wurde das Projekt unter anderem vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, dem Freistaat Bayern, sowie aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters. Durch die Zusammenarbeit entstanden Landschafts- und Architekturaufnahmen, illustrative Spielszenen und aktuelle Interviews mit tschechischen und deutschen Historikern, Archäologen und Zeitzeugen. So wird die

Regionalgeschichte und Entwicklung des tausendjährigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenlebens von Deutschen und Tschechen in der Region Saaz, in Verbindung mit der Geschichte Europas, informativ veranschaulicht. Von der Ur- und Frühgeschichte der Slawen und Germanen über die Besiedlung im Zeitalter von Johannes von Saaz bis hin zur Vertreibung der Deutschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wird die komplette historische Entwicklung des Saazer Landes dargestellt. Die Dokumentation, die nun auch als Lehrmaterial an Schulen dient, wurde vom Publikum mit großem Interesse aufgenommen. Nach dem Premierenapplaus stellten sich das Filmteam und Mitwirkende der Produktion in lockerer Atmosphäre den Fragen der Anwesenden.